Die Tragkraftspritze
Tragkraftspritze 8/8 (TS 8/8) Rosenbauer Fox I
Um Wasser von einem Löschfahrzeug zu einem Brandherd befördern zu können, hat die Feuerwehr sogenannte Feuerlöschkreiselpumpen. Diese sind in 2 Klassen eingeteilt, festeingebaute und tragbare Feuerlöschkreiselpumpen. Der Vorteil der tragbaren Pumpen ist, dass man diese vom Fahrzeug absetzen kann und an Orte bringt, die für Fahrzeuge schwer erreichbar sind. Beispielsweise bei der stationären Wasserentnahme an einem offenen Gewässer, vermeidet man die Bindung eines ganzen Löschfahrzeug. Ebenso kann man bei dem Aufbau einer langen Schlauchstrecke die Tragkraftspritzen als Druckverstärkung einbauen. Bei der Feuerwehr Villingen ist auf dem TSF-W eine TS 8/8 von Rosenbauer verladen. Die 8/8 steht für die Nennförderleistung von 800 Liter Wasser pro Minute bei einem Nennförderdruck von 8 bar. Die österreichische Firma Rosenbauer® produziert seit über 80 Jahren Tragkraftspritzen und das Modell Fox befindet sich schon in der III. Generation. Villingen ist im Besitz einer Fox der ersten Generation, das Baujahr der TS ist 1991. Angetrieben wird diese Pumpe vom einem BMW-Boxermotor mit 2 Zylindern. Bekannt ist dieser Ottomotor aus vielen BMW-Motorrädern. Der luftgekühlte 4-Taktmotor besitzt hervorragende Eigenschaften für den Antrieb einer Pumpe, wie zuverlässiger Betrieb, sehr wartungsarm und einfaches Handling. Im Fahrzeug wird die Pumpe elektrisch geladen, um im Ernstfall schnell mit dem Elektrostarter angelassen zu werden. Sollte dies, aufgrund extremer Temperaturen oder ähnlichem, nicht der Fall sein, steht dem Maschinist, der die Pumpe bedient, auch ein Reversierstarter des Motors zu Verfügung. Verlastet ist die TS Fox I im Heck des TSF-W und wird zum Betrieb im Fahrzeug auf dem Pumpenschlitten nach vorne geschoben, damit alle Bedieneinheiten gut zu erreichen sind. Nimmt man die Pumpe aus dem Fahrzeug heraus, sind 4 Feuerwehrangehörige nötig um sie zu tragen, da die Tragkraftspritze ein Betriebsgewicht von 167 kg hat. Kommt es im Einsatz- oder Übungsfall dazu, dass die Pumpe Wasser aus einem Bach oder einem überfluteten Keller saugen soll, hilft die automatisch gesteuerte Doppelkolbenpumpe hierbei. Diese entlüftet das Pumpeninnere, damit ein Vakuum entsteht, mit dem dann das Wasser durch die Saugschläuche angezogen wird. Diese sind besonders luftundurchlässig und formstabil damit im Saugbetrieb der Schlauch nicht zusammenfällt. Die TS hat einen Sauganschluss in der Größe A und 2 Wasserabgänge für Schläuche der Größe B. Für den schnellen Ernstfall ist an einem Abgang der Schnellangriff des Löschfahrzeugs angeschlossen, so spart man wertvolle Zeit für das Ankuppeln der 1. Angriffsleitung. Ebenso ist der 750l-Löschwassertank des Tragkraftspritzenfahrzeugs direkt mit einer Leitung an die Pumpe angeschlossen. Die TS arbeitet mit einer Nenndrehzahl von 4650 U/min.
In regelmäßigen Abständen wird bei Übungen der Umgang mit der Tragkraftspritze geprobt,
damit jede Einsatzkraft an der Pumpe arbeiten kann.
Bild links: Auch bei der Jugendfeuerwehr ist die Pumpe oft in Gebrauch. Bild rechts: Bei einer Übung ist die TS in eine lange Schlauchstrecke eingebaut.