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Tipps zum Drachen steigen

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Die FF Villingen gibt Tipps zum gefahrlosen Drachen steigen im Herbst

Der Sommer ist gegangen, die Temperaturen sinken, die Blätter beginnen sich zu färben und das Wetter wird stürmischer. Es ist Herbst. Doch auch in dieser Jahreszeit gibt es keinen Grund nur in den eigenen vier Wänden zu verharren. Ein klassisches und faszinierendes Herbstvergnügen ist Drachensteigen. Schon seit vielen Jahren ist es für Jung und Alt eine Riesenfreude, die schwerelos am Himmel tanzenden Fantasiegestalten steigen zu lassen. Ob der selbstgebastelte Kinderdrachen oder der rasante Lenkdrachen, bei dieser Freizeitbeschäftigung ist für jeden etwas dabei.



Geschichte der Drachen:

Die ersten Drachen gab es vor mehr als 2500 Jahren in China und in weiten Teilen Asiens. Diese Drachen dienten als Antrieb für Wagen und Boote, den die Menschen lernten früh sich die Windkraft zu nutzen zu machen. Später in unserer Geschichte der Menschheit setzte man Drachen für wissenschaftliche Zwecke ein. Der Höhenrekord eines Drachen liegt bei 9740 Metern und übertrifft damit die Spitze des Mount Everest (8848 Meter). Dieser Rekord wurde am 1. August 1940 in der Nähe von Berlin vom königlich-preußischen Institut in Lindenberg für meteorologische Beobachtungen aufgestellt. In der heutigen Zeit gibt es Drachen für Wetteranalysen oder sie werden als Zugdrachen für Sportarten (Kite-Surfing, Kite-Snowing, usw...) eingesetzt, aber hauptsächlich faszinieren sie besonders die Kleinen.



Verschiedene Drachentypen:

Einleinerdrachen:
Einleiner sind die einfach-aufgebautesten Drachen und wie der Name schon sagt, mit einer Leiner ausgestattet. Sie steigen schon bei geringen Winden auf und sind einfach im Handling. Das macht sie bei Kindern sehr beliebt. Eine Lenkung haben diese Drachen nicht, außer den in Asien sehr verbreiteten Kampfdrachen.

Lenkdrachen:

Lenkbare Drachen haben zwei Leinen, diese sind meistens an zwei Seiten des Drachengestells befestigt und werden von dem Drachenpiloten mit beiden Händen gehalten. Durch Zug an den Leinen können Loopings, Schrauben und andere Figuren geflogen werden. Ein weitverbreitetes Lenkdrachenmodell mit zwei Leinen ist der Deltadrachen, der wie ein V aussieht.

Mattendrachen:
Mattendrachen sind gestelllose Drachen, die durch den Wind in Form gebracht werden. Sie bestehen aus der Segelfläche und stabilisierenden Luftkammern. Da sie kein Gestänge besitzen, sind sie leicht verstaubar. Ist aber kein Wind, fallen die Luftkammern zusammen und sie fliegen nicht.


Vierleiner:
Diese sind die Steigerung der 2-leinigen Lenkdrachen. Die beiden weiteren Leinen nennt man „Bremsleinen“ und diese sind am Heck angebracht. Damit lassen sich weitere Manöver fliegen und sogar ein Rückwärtsfliegen ist möglich.



Sicherheit muss sein:

Drachensteigen birgt auch Gefahren. Es gilt einiges zu beachten, damit diese vergnügliche Freizeitbeschäftigung in der freien Natur nicht böse endet:

  • Drachen gelten in Deutschland gesetzlich als Luftfahrzeuge
  • Bei der Suche nach einem geeigneten Platz zum Drachensteigen von Bäumen, Gebäuden und unbedingt zu elektrischen Stromleitungen auf genügend Abstand achten.
  • Bäume und Gebäude können zu Luft-Verwirbelungen führen und das Drachensteigen stark erschweren. Ein 10 Meter hoher Baum wirbelt Luft in Höhe von 50 Meter auf.
  • Besondere Gefahren gehen von Hochspannungsleitungen aus. Auch ohne direkte Berührung, kann es zu einem Überspringen von Funken kommen. Drachenschnüre dürfen daher kein Metall enthalten. Doch Vorsicht: Auch Kunststoffschnüre können bei feuchter Witterung gefährlich werden.
  • Sollte trotz aller Vorsicht einmal ein Drachen in einer Freileitung hängen bleiben, dürfen keine eigenen Befreiungsversuche unternommen werden. Kinder und Erwachsene begeben sich bei diesen "Rettungsaktionen" in akute Lebensgefahr.
  • Verhängt sich der Drachen in einer Stromleitung, sofort die Leine loslassen und den Störungsdienst des zuständigen Energieversorgungsunternehmens informieren.
  • Beim Starten die Leine lieber etwas länger lassen als eine zu kurze Leine, dann hilft auch ein hektisches Rennen beim Start nicht.
  • Ebenso ist eine Windgeschwindigkeit von 10-25 km/h nötig, darunter ist der Wind zu schwach für die Drachen
  • Lenkdrachen sind für Kinder ab ca. 7 Jahren zu empfehlen. Ein erfahrener Erwachsener sollte dem Kind vor allem an Anfang helfen, da diese Drachen beträchtliche Geschwindigkeiten entwickeln, mit der das Kind überfordert wird.
  • Immer darauf achten, das beim Drachensteigen keine Menschen gefährdet werden und es auch nicht zu Sachbeschädigungen kommt (Gebäude, Autos, etc...)
  • Bei nahendem Gewitter den Drachen sofort einholen.
  • Keine Drachen in einer Höhe über 100m fliegen lassen. Ab dieser Höhe ist eine gesetzliche Sondererlaubnis zu beantragen. Viele Versicherungen zahlen nicht für Schäden, die von Drachen mit mehr als 30m Flughöhe verursacht wurden.
  • In unmittelbarer Nähe eines Flugplatzes ist es verboten, Drachen steigen zu lassen.

 

Viel Spaß beim Drachen steigen!