Mit einem Herbstkonzert verabschiedeten die Musikgruppen der Feuerwehr Villingen am Sonntag in der bis auf den letzten Platz besetzten Mehrzweckhalle ihren Leiter Otmar Schad. Der engagierte Musiker hatte seit 2011 den Taktstock in der Hand. Aus seiner Vision, ein junges Orchester heranzubilden, wurde Realität.
Sein Konzept damals umfasste die Grundausbildung an der Flöte, die lnstrumentalausbildung und schließlich die Gründung eines Jugendorchesters, das im Mai 2015 seinen ersten Auftritt im Bürgerhaus Villingen hatte. Zum Tag der Deutschen Einheit 2016 überraschte er das Publikum zudem mit seinem frisch gegründeten Kinderorchester. Nun heißt es Abschied nehmen. Der Musikjugend bleibt er aber als Ausbilder erhalten.
Vereinsvorsitzender Dieter Rudzki ehrte Schad für seine Verdienst mit der silbernen Vereinsehrennadel. Außerdem überreichte man ihm eine Bildercollage mit der Entwicklung der letzten Jahre. Schad habe Musikgeschichte in Villingen geschrieben, betonte Bürgermeister Rainer Wengorsch. Auch der neue Abteilungsleiter für die Musik, Alfred Hess, dankte dem scheidenden Dirigenten Schad.
Flötengruppe auf großer Bühne
Die Villinger Musiker konnten beim Abschiedskonzert auf Unterstützung von auswärts setzen: Das Stadtorchester Nidda trat ebenfalls auf. Zunächst hatten aber die Villinger Musiker die Bühne für sich. Los ging es mit den Flötengruppen. Mit den Stücken »Anna Affendame« und »Hör die Regentropfen«, vorgetragen von Leonie Hahn und Phil Leipold, eröffneten das Konzert. Es folgte von Leo Petrie, Leon Mandl und Finn Luca Schaub unter anderem »Fröhlich segeln wir dahin«, bevor Eva Diehl mit »Hänsel und Gretel« den Blockflötenauftritt beendete. Die Kinder werden von Schad unterrichtet.
Mit dem schwungvollen »Ranger Rock« eröffnete das Kinderorchester unter Leitung von Schad seinen Teil. Das Jugendorchester spielte unter anderem die Ouvertüre »Meine Königin«. Mit dem Medley »American Trail« wagte man den Sprung über den Atlantik auf die US-Highways. Typisch amerikanische Marschelemente wechselten sich mit gefühlvoll interpretierter Musik, beispielsweise von Tom Doley, ab. Einer der Höhepunkte des Vortrages war schließlich das sehr anspruchsvolle Solo »Variationen über ein Volkslied« (»Ein Männlein steht im Walde«). Mit Bravour beherrschte Bastian Diehl als Solist auf dem Tenorhorn die verschiedenen Melodievariationen und Kadenzen. Mit der Ballade »Irish Dream«, einem Lieblingsstück des Orchesters, sowie dem »Dixieland Tiger Rag« verabschiedete sich Schad als Dirigent des Ensembles.
Nach der Pause übernahm das befreundete Stadtorchester Nidda die Bühne. Unter Leitung von Andreas Bräunig nahmen sie das Publikum schwungvoll mit. Zum großen Finale traten das Stadtorchester Nidda und das Jugendorchester der Freiwilligen Feuerwehr Villingen gemeinsam an. Sie trugen aus der volkstümlichen Blasmusik gemeinsam »Wir sind Egerländer Musikanten« und »Sweet Caroline« vor.
Text: Gießener Allgemeine vom 05.11.2018